Tiefenbacher Winzergemeinschaft e.V.
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Aktuelles

Dornfelder Rosé

Im Gegensatz zu vielen anderen Hobbywinzern erzeugt die Tiefenbacher Winzergemeinschaft ihren Wein komplett selber, vom Weinberg bis in die Flasche. Es gilt immer: Qualität wird im Weinberg erzeugt.

Hohe Qualität bedeutet: Vollreife Trauben mit hohem Zuckergehalt und nicht zu viel Säure.

Was macht man aus vollreifen Dornfelder-Trauben?

Da uns in 2014die Stiellähme (Vertrocknen von Teilen des Stielgerüstes der Traube) Probleme machte,

mussten wir etwa die Hälfte der Beeren mit den vertrockneten Stielen abschneiden, sodass wir nur einen Ertrag

von 388 kg Maische hatten mit einem Mostgewicht von 83°Oe & einem Säuregehalt von 9,5 g/l.

Da wegen der Stiellähme auch noch faule Beeren im Erntegut waren, beschlossen wir Roséwein zu machen.

Bedeute nun 83°Oe dass ein süßer Wein entsteht? Nein, denn man vergärt den Zucker komplett zu Alkohol & erhält dann einen Wein mit 11% Alkohol ohne Restzucker. Der Säuregehalt von 9,5 g/l ist zu hoch, das bedeutet dass man den Wein auf ca. 7g/l entsäuern muss. Damit sind die Ziele festgelegt.

Was geschieht nun mit den Trauben?

Die Beeren werden von den Stielen getrennt (entrappt) & zerquetscht (Maische).Man setzt ein pektolytisches Enzym zu, um die Mostausbeute zu verbessern. Nach einer Standzeit von einigen Stunden hat die Maische schon eine hellrote Farbe & die Trauben werden in der Kelter ausgepresst. Nach Zusatz von Bentonite (Eiweißbindung) setzen sich die Schwebstoffe (Trub) im Most zusammmen mit dem Bentonite über Nacht ab. Der geklärte Most wird dann in einen Edelstahlbehälter gefüllt, es wird Hefe zugesetzt & die Gärung beginnt nach ca. einem Tag. Da der Most sich durch die Gärung erwärmt, wird der Gärbehälter, um Aromaverluste zu vermeiden, gekühlt. Nach ca. 10-14 Tagen ist die Gärung beendet & die Hefe setzt sich langsam am Boden ab. Nach der Gärung hat sich der Säuregehalt um ca. 1 g/l verringert.

Nun wird der Wein von der Hefe abgezogen (1. Abstich) & geschwefelt, um ihn haltbar zu machen.

Durch eine Laboruntersuchung erhalten wir: Alkoholgehalt (10,78%Vol.), Restzucker (0,1g/l), & Säure (7,44g/l).

Danach lässt man den Wein einige Wochen ruhen, damit er klar wird.

Anschließend kann man durch verschiedene Schönungsmaßnahmen z. B. den Säuregehalt durch Zusatz von Kalinat reduzieren oder die Klärung verbessern. Durch fast alle Schönungen werden unerwünschte Stoffe ausgefällt, d. h. sie setzen sich am Boden ab & der klare Wein kann über einen Filter abgezogen werden (2. Abstich).

Währen der Lagerung im Behälter muss der Schwefelgehalt laufend gemessen und bei Bedarf ergänzt werden.

Vor dem Abfüllen auf Flaschen kann man den Zuckergehalt des Weines noch durch Zusatz von einigen % Süßreserve (sterilisierter Traubensaft) auf ein geschmacklich angenehmes Maß erhöhen.

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